Schober

Schober
Heuschober; Heuhaufen; Scheuer (umgangssprachlich); Scheune; Stadel (österr., schweiz., bayr.)

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Scho|ber 〈m. 3überdachter Platz zum Aufbewahren von Heu u. Ä. [<ahd. scobar „Getreide-, Heuhaufen“; → Schaub, Schopf2]

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Scho|ber, der; -s, - [mhd. schober, ahd. scobar = (Getreide-, Heu)haufen, verw. mit Schopf (in dessen urspr. Bed. »Büschel«) u. Schuppen]:
1. überdachtes Brettergerüst, Feldscheune zum Aufbewahren bes. von Heu, Stroh.
2. (südd., österr.) im Freien kasten- od. kegelförmig aufgerichteter Haufen aus Heu o. Ä.:
Heu in S. setzen (zu Schobern aufschichten).

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I
Schober,
 
1) kleine (Feld-)Scheune; 2) süddeutsche und österreichische Bezeichnung für: im Freien kasten- oder kegelförmig aufgerichteter Haufen aus Heu, Stroh oder Getreide.
 
II
Schober,
 
Johannes, österreichischer Politiker, * Perg 14. 11. 1874, ✝ Baden (bei Wien) 19. 8. 1932; 1918-21 und 1922-29 Polizeipräsident von Wien (Niederschlagung der Julirevolte von 1927), erzielte als Bundeskanzler und Außenminister (Juni 1921 bis Januar 1922) eine Einigung mit Ungarn in der Burgenlandfrage (Venediger Protokolle, 30. 10. 1921). Im Vertrag von Lana (16. 12. 1921 suchte seine Regierung das österreichische-tschechoslowakische Verhältnis zu verbessern. Von September 1929 bis September 1930 erneut Bundeskanzler und Außenminister, erreichte er die Aufhebung der österreichischen Reparationszahlungen und setzte auf Kosten der parlamentarischen Gremien die Wahl des Bundespräsidenten durch das Volk durch. Den Großdeutschen nahe stehend, führte Schober bei den Wahlen von 1930 den »Nationalen Wirtschaftsblock« (auch Schoberblock: Großdeutsche Volkspartei, Landbund). Als Außenminister und Vizekanzler (Dezember 1930 bis Januar 1932) scheiterte er 1931 mit dem Plan einer österreichischen-deutschen Zollunion.
 
 
J. Hannak: J. S. (Wien 1966);
 
Vom Justizpalast zum Heldenplatz. Studien u. Dokumentationen 1927 bis 1938 (ebd. 1975).

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Scho|ber, der; -s, - [mhd. schober, ahd. scobar = (Getreide-, Heu)haufen, verw. mit ↑Schopf (in dessen urspr. Bed. „Büschel“) u. ↑Schuppen]: 1. überdachtes Brettergerüst, Feldscheune zum Aufbewahren bes. von Heu, Stroh. 2. (südd., österr.) im Freien kasten- od. kegelförmig aufgerichteter Haufen aus Heu o. Ä.: Der Schaffer ... hieß sie Mistgabeln holen, da wir S. zusammenstellen sollten (Kisch, Reporter 213); Heu in S. setzen (zu Schobern aufschichten).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Schober — Sm Feldscheuer per. Wortschatz reg. (14. Jh.), spmhd. schober Stammwort. Eigentlich zu einem Haufen zusammengetragene Garben, Heu o.ä. ; deshalb wohl zu ahd. scubil Büschel . Außergermanisch nur geringe Vergleichsmöglichkeiten: serb. čȕpa Büschel …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schober — Schober: Die südd. und österr. Bezeichnung für den Heu oder Getreidehaufen lautet mhd. schober, ahd. scobar und ist verwandt mit ahd. scubil »Haar , Strohbüschel; Haufen«, weiter mit den unter ↑ Schopf »Haarschopf« und ↑ Schuppen (eigentlich… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schober — Schober, 1) so v.w. Heuschober; 2) großer Haufen Stroh, welches man im Freien aufgesetzt hat; 3) so v.w. Feimen; 4) in der Gegend von Nürnberg 60 Bündel Stroh, Schöberlein nur 10 Bündel …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schober [1] — Schober (altdeutsch scobar, verwandt mit »schieben«), Gebäude zum Aufbewahren von Heu etc., auch soviel wie Feimen (s. d.) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schober [2] — Schober, Thekla von, unter ihrem Mädchennamen von Gumpert bekannte Jugendschriftstellerin, geb. 28. Juni 1810 in Kalisch, gest. 1. April 1897 in Dresden, war die Tochter eines Regierungsmedizinalrats in Posen, hatte Beziehungen zur jüngsten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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